Herz mit Mistelzweig in 3D
Faszination Mistelzweig
Die Mistel hat die Menschheit seit jeher fasziniert. Ihr wurden lange Zeit geheimnisvolle Kräfte zugesprochen. Die Pflanze soll Gesundheit, Fruchtbarkeit, Mut und Glück mit sich bringen.
Die alten Griechen sahen in ihr ein Mittel gegen Gift. Die Germanen waren der Ansicht, dass sie die Menschen beschützt. Es wurden Armbänder getragen oder Mistelzweige über den Türen zum Schutz gegen böse Geister, Feuer oder Biltzschlag angebracht. Schon die Römer wünschten sich am Anfang des Jahres Glück durch das gegenseitige Überreichen von Palmen, Lorbeerlaub und ebenso Misteln. Und wer kennt nicht Miraculix aus der Comic-Serie " Asterix und Obelix", der die magischen Misteln mit seiner goldenen Sichel geschnitten hat um sie in seinem Zaubertrank zu verarbeiten. Auch Frauen mit ausbleibendem Kinderwunsch setzten Hoffnung in die Wirkung der Pflanze und trugen sie um den Hals oder legten sie unter das Kissen. Zudem hat die immergrüne Pflanze einen symbolischen Wert und verweist auf Frieden und Versöhnung.
Botanisch
Die Pflanze ist ein immergrüner Halbparasit, wächst kugelförmig in Baumkronen und braucht ca. 5 Jahre zum Wachsen. Sie entzieht dem Wirtsbaum Nährstoffe und Wasser, damit sie Photosynthese treiben kann, bleibt von Insekten verschont und hält auch Insekten von der Wirtspflanze fern.
In der Regel stirbt die Mistel erst, wenn der Wirtsbaum stirbt. Eine der ältesten Misteln wuchs auf einer Zeder und wurde nach Schätzungen 400 Jahre alt.
Gesundheit
Sebastian Kneipp (1821-1897) schätzte diese Heilpflanze sehr und ihre heilsame Wirkung.
Auch in der Krebstherapie zeigt sich eine heilende Wirkung der Mistel, weil durch die zusätzliche Therapie mit Mistelextrakten eine immunpotenzierende, stimmungsaufhellende und schmerzlindernde Wirkung erzielt wird.
Küssen unter dem Mistelzweig
Das Küssen unter dem Mistelzweig geht auf eine Legende zurück, in der Frigga die Göttin der Liebe den Tod ihres Sohnes Balder, dem Gott der Sommersonne, verhindern wollte. Denn falls er sterben sollte, würde alles Leben der Erde ein Ende finden. Um dies zu verhindern, nahm sie allen Elementen (Luft, Feuer, Wasser und Erde) und jedem Tier und jeder Pflanze das Versprechen ab, dass sie ihrer Sonne nicht schaden werden.
Es schien, als ob Balder von niemanden auf oder unter der Erde verletzt werden konnte.
Jedoch Loki der Gott des Bösen wusste von einer Pflanze, die Balders Mutter übersehen hatte. Es war der niedrige Mistelzweig, der sich auf den Bäumen befand. Loki stellte aus dem Zweig eine Pfeilspitze her und gab sie Hoder, dem blinden Wintergott. Hoder schoss Balder damit ab und tötete ihn. Das Licht am Himmel erlosch und es herrschte überall Trauer über den Tod des Sonnengottes. Alsdann bemühten sich alle Elemente Balder wiederzuerwecken. Letztendlich konnte ihn nur seine Mutter in das Leben zurückholen. Die um ihren Sohn vergossenen Tränen haben sich in perlenartige weiße Beeren verwandelt, nämlich die des Mistelzweiges. Aus Freude hat Frigga jeden geküsst, der unter dem Baum vorbeiging, auf dem der Mistelzweig wuchs. Am Ende steht die Zusage, dass Menschen, die unter einem Mistelzweig stehen, kein Schaden zugefügt wird. Sie werden ausschließlich geküsst, als Zeichen der Liebe.
Aus diesem Grund hat sich das Küssen in viele Teile der Welt verbreitet. Der Kuss kann eine Romanze, Heirat, beständige Freundschaft oder Wohlwollen bedeuten.